13.10.2024 – Verkehrssicherheitstage an den beiden Berufsbildenden Schulen in Cloppenburg boten Aktionen zur Verkehrsunfall-, Sucht- und Medienprävention.
Im Herbst fanden an drei Tagen an den Berufsbildenden Schulen Technik und Berufsbildenden Schulen am Museumsdorf Cloppenburg die 8. Verkehrssicherheits- und Präventionstage statt. Diese Veranstaltungen wurden als gemeinsames Präventionsprojekt der beiden Berufsbildenden Schulen ins Leben gerufen und finden seit 2008 im Zwei-Jahres-Rhythmus statt.
Ziel der Veranstaltung war es, einen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen zu leisten. Durch zahlreiche Vorträge, spannende Vorführungen und interaktive Mitmachaktionen wurden die Schüler*innen beider Schulen für das Thema Verkehrssicherheit und regelkonformes Verhalten im Straßenverkehr sensibilisiert. Günter Lübke, Schulleiter der BBS am Museumsdorf, erklärte: „Indem wir im Rahmen der Präventionswoche die Verkehrssicherheit in den Mittelpunkt stellen, schaffen wir ein Bewusstsein für sicheres Verkehrsverhalten und schützen so das Wohl unserer Schülerinnen und Schüler. Gerade die Jugendlichen im Alter von 17 – 24 Jahren – das sind unsere Schülerinnen und Schüler – sind immer noch überproportional Verursacher von Verkehrsunfällen. Als Schule haben wir die Verantwortung, hier gegenzusteuern, um Todesfälle und Verletzungen im Straßenverkehr zu verhindern.“
Die Verkehrssicherheits- und Präventionstage wurden von einem Organisationsteam aus Vertreter*innen der beiden Berufsbildenden Schulen sowie der Kreisverkehrswacht Cloppenburg und des Schutzengelprojekts vorbereitet und durchgeführt. Finanziert wurden sie vor allem durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie den Landkreis Cloppenburg. Die Aufklärungsarbeit und Kompetenzförderung wurde insgesamt von 31 Referent*innen verschiedener Kooperationspartner geleistet, darunter der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e.V. (BADS), die Verkehrswacht Lingen, die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, die Bundespolizei sowie der Landkreis Cloppenburg. Insgesamt nahmen Schüler*innen aus 108 Klassen der BBS am Museumsdorf und der BBS Technik teil.
Neben dem Schwerpunkt Verkehrssicherheit wurden auch weitere Themen wie Sucht- und Medienprävention in den Fokus der Veranstaltung gerückt. Jugendliche befinden sich in einer Entwicklungsphase, in der sie ihre Unabhängigkeit erkunden und häufig risikobehaftete Verhaltensweisen an den Tag legen. Durch gezielte Aufklärung und praktische Übungen erhielten sie die Möglichkeit, Gefahren zu erkennen und ihr Handeln zu reflektieren. Ein mitreißendes Beispiel hierfür stellte der Vortrag von Wolfgang Kiehl dar. Rund 300 Schüler*innen hörten sich an, wie er eindrucksvoll und bildhaft erzählte, wie er als ehemaliger Leistungssportler in die Drogenabhängigkeit abrutschte, und das brutale Leben als Abhängiger aufzeigte.
Darüber hinaus bestand das Programm aus sehr unterschiedlichen und vielfältigen Angeboten: U.a. hielten Christine Arkenstette, Andreas Meyer, Nico Schmidt, Gerold de Boer und Verena Willenborg vom BADS-Vorträge zum Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr. Zu Themen wie „Personale Kommunikation“, „Sucht und illegale Drogen aus polizeilicher Sicht“, „MPU und strafrechtliche Gesichtspunkte“, „Augenblickwinkel – Thema Gaffen“ sprachen Hauptkommissar Roland Wilke, Kriminalhauptkommissarin Claudia Stukenborg, Polizeikommissarin Marina Gunz und Gert Lückmann vom Landkreis Cloppenburg. Carsten Weidanz als Präventionsbeauftragter der Bundespolizei referierte zum Thema „Verkehrssicherheit im Kontext Bahn“. Frank Garling berichtete, wie er durch einen Unfall erblindete. Bewegend schilderte er u. a. seinen Alltag. An beiden Schulen standen zudem ein Überschlagsimulator, ein Gurtschlitten und ein Fahrsimulator zur Verfügung. Dank der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Stiftung Edith Stein in Cloppenburg konnte außerdem ein KlarSicht-Parcours angeboten werden, der an beiden Schulen von den Schulsozialarbeiterteams und Lehrkräften durchgeführt wurde.
Nach vielen interessanten Vorträgen und Vorführungen war der Live-Crash der Höhepunkt zum Abschluss der Verkehrssicherheitstage. Auf dem Gelände der BBS Technik wurde dazu auf spektakuläre Weise ein Autounfall simuliert, indem ein Auto aus 10 Metern Höhe fallen gelassen wurde. Wie in jedem Jahr wurden dazu auch die Schüler*innen der umliegenden Schulen eingeladen. Der laute Aufprall und der Anblick des Autowracks berührten die Zuschauer*innen und ließen sie für einen Moment den Atem anhalten. In diesem Jahr führte Johannes Benz, Lehrer der BBS Technik, anschließend zusammen mit seinen Kamerad*innen von der Freiwilligen Feuerwehr Cloppenburg die Arbeit der Rettungskräfte nach einem Unfall vor. Sie machten bei den vielen Zuschauer*innen zugleich Werbung für das ehrenamtliche Engagement bei der Feuerwehr. „Wir werden nie erfahren, wie viele Menschenleben durch unser Engagement gerettet wurden“, so Andreas Berndt, der Schulleiter der BBS Technik. „Aber wir haben alles unternommen, um die Zahl der Verkehrstoten und -verletzten so gering wie möglich zu halten.“ Auch Achim Wach, Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Cloppenburg e.V., der die Abschlussveranstaltung moderierte, stimmte dem zu: „Diese Veranstaltung ist für euch Zuschauer kostenlos, aber hoffentlich nicht umsonst!“