Zum Inhalt springen

Von däni­schen Nach­barn lernen

    04.05.2018 — Um inter­kul­tu­rel­le Kom­pe­ten­zen zu för­dern und Schü­ler fit für den euro­päi­schen Arbeits­markt zu machen, ent­sand­te die BBS am Muse­ums­dorf erst­mals vier ange­hen­de Erzie­he­rin­nen nach Dänemark.

    Sie­ben Wochen arbei­te­ten Corin­na Mil­den­ber­ger, Michel­le Ras­tedt, Anna-Lena Süd­beck und Mara Töb­be in einem Kin­der­gar­ten im süd­dä­ni­schen Son­der­borg. Den vier Prak­ti­kan­tin­nen fie­len ins­be­son­de­re die Unter­schie­de im Kon­zept der früh­kind­li­chen För­de­rung auf. Bei­spiels­wei­se habe die För­de­rung von Mehr­spra­chig­keit in däni­schen Kin­der­gär­ten einen sehr hohen Stel­len­wert. Mehr­spra­chig­keit wird als Chan­ce gese­hen, da auch, beson­ders im Grenz­ge­biet zu Deutsch­land, eine wei­te­re Spra­che von gro­ßer Bedeu­tung ist.

    So gebe es zahl­rei­che Kin­der, die drei- oder sogar vier­spra­chig auf­wüch­sen. Aus die­sem Grund spra­chen die Prak­ti­kan­tin­nen mit den Kin­dern des zwei­spra­chi­gen Kin­der­gar­tens im Grenz­ge­biet bewusst Deutsch, um den Erwerb die­ser Spra­che zu fördern.

    Auch die Grup­pen­grö­ße hat die Schü­le­rin­nen in Erstau­nen ver­setzt. Mit einem Betreu­ungs­schlüs­sel von drei Erzie­he­rin­nen auf acht Kin­der sei die­se deut­lich klei­ner. Dar­über hin­aus tra­ge der uni­ver­si­tä­re Aus­bil­dungs­weg der däni­schen Erzie­he­rin­nen zu einem höhe­ren Anse­hen des Beru­fes bei.

    Ins­ge­samt beein­druck­te die Prak­ti­kan­tin­nen die Offen­heit, mit der sie auch ihre eige­nen Kon­zep­te, v.a. im Bereich der Sprach­för­de­rung, erpro­ben konn­ten. Sie fühl­ten sich eher als gleich­wer­ti­ge Mit­ar­bei­te­rin­nen und weni­ger als Prak­ti­kan­tin­nen behandelt.

    Die betreu­en­de Lehr­kraft Cor­ne­lia Egbers bringt es auf den Punkt: „In vie­ler­lei Hin­sicht kön­nen wir von unse­ren däni­schen Nach­barn noch eini­ges ler­nen.“ Ihre Ein­drü­cke stell­ten die vier Schü­le­rin­nen des­halb im Rah­men einer Prä­sen­ta­ti­on ihren Mit­schü­le­rin­nen vor. Gemein­sam mit Cor­ne­lia Egbers wur­den dann Wege erar­bei­tet, die Ergeb­nis­se in den Unter­richt an der BBS am Muse­ums­dorf zu integrieren.

    Als „Euro­pa­schu­le in Nie­der­sach­sen“ ent­sen­det die BBS am Muse­ums­dorf jähr­lich 25 bis 30 zumeist kauf­män­ni­sche Aus­zu­bil­den­de in Betrie­be im euro­päi­schen Aus­land; vier bis acht sogar nach Süd­afri­ka. Zukünf­tig sol­len die Koope­ra­tio­nen mit Ein­rich­tun­gen nicht-kauf­män­ni­scher Art aus­ge­baut wer­den, wie mit dem däni­schen Kin­der­gar­ten. Finan­ziert wur­de der Aus­tausch durch das euro­päi­sche Bil­dungs­pro­gramm „Eras­mus+“.