17.02.2020 — Das Berufliche Gymnasium hat Stefan Themann den Weg geebnet. „Ich habe erst das normale Gymnasium besucht, aber das hat mir nicht gefallen. Für meinen Berufswunsch hätte mir zum Beispiel der Leistungskurs Geschichte nicht weitergeholfen“, erklärt der heute 20-Jährige. Er entschied sich, das Berufliche Gymnasium im Fachbereich Wirtschaft der BBS am Museumsdorf in Cloppenburg zu besuchen. „Ich wollte mehr von dem lernen, was ich später gebrauchen kann.“

„Das Berufliche Gymnasium ist das Abitur der Zukunft“, findet Oberstudiendirektor Günter Lübke, Schulleiter der BBS am Museumsdorf. Schüler, die bereits eine gute Idee für ihre berufliche Zukunft hätten, könnten so nicht nur ein allgemeingültiges Abitur erwerben, sondern sich gleichzeitig fachspezifisches Wissen aneignen. „Das ist ein Pfund, mit dem sie wuchern können und im Berufsleben wie im Studium ein Riesenvorteil“, betont Lübke. Hartnäckig halte sich das Vorurteil, dass sich Absolventen des beruflichen Gymnasiums bei der Wahl des Studiums auf ihren Fachbereich einschränken müssten. „Das entspricht aber nicht der Wahrheit, sie haben ein vollwertiges Abitur und die freie Studienwahl.“ Gleichzeitig können Schüler, die in manchen Bereichen Probleme haben, aber in dem von ihnen gewählten Fachbereich besonders gut sind, ihren Notenschnitt zum Ende des Abiturs deutlich verbessern. „Mit dieser Schulform werden besondere Begabungen gefördert“, betont Lübke. Gleichzeitig sei auch das reguläre Abitur in der Gesellschaft wichtig, da es Schüler mit einem breiteren Spektrum an Kenntnissen aus dem Schulleben entlasse.

Die Entscheidung zum Besuch des Beruflichen Gymnasiums hat sich für den ehemaligen Schüler und Jahrgangsbesten Stefan Themann ausgezahlt. Heute studiert er Wirtschaftsinformatik als Duales Studium und verbringt seine Zeit wechselweise an der Hochschule München und beim Fahrzeugbauer MAN. „Für das Studium hat mir die Ausbildung an der BBS viel gebracht. Vor allem in den BWL-Vorlesungen konnte ich mein Schulwissen anwenden. Das war für mich die beste Entscheidung.“ Das habe ihm bisher oft einen Vorteil gegenüber anderen Studenten gebracht, da er bereits Zugang zur betriebswirtschaftlichen Denkweise hatte. Als Wirtschaftsinformatiker werde er später die Schnittstelle zwischen der IT, Produktion und Management darstellen und zwischen den unterschiedlichen Anforderungen vermitteln.

Das Angebot der Berufsbildenden Schulen unter Trägerschaft des Landkreises ist im Bereich der Beruflichen Gymnasien vielfältig. Wer über einen erweiterten Sekundarabschluss I verfügt, kann an der BBS am Museumsdorf zwischen den Fachbereichen Wirtschaft, Agrarwirtschaft, Gesundheit/Pfege, Ökotrophologie und Sozialpädagogik wählen. An den BBS Technik in Cloppenburg werden die Schwerpunkte Bautechnik, Gestaltungs- und Medientechnik, Informationstechnik und Mechatronik angeboten.
Wer sich für den Besuch des beruflichen Gymnasiums interessiert, kann sich noch für das kommende Schuljahr anmelden unter www.schueleranmeldung.de.
Fotohinweis: Der ehemalige Cloppenburger Schüler Stefan Themann absolviert ein duales Studium beim Fahrzeugbauer MAN in München. Vorbereitet hat ihn das berufliche Gymnasium an der BBS. Foto: Stefan Themann