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Nitrat­ge­halt ermittelt

    03.02.2020 — Labor­kit­tel und Schutz­bril­le zogen sich Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Beruf­li­chen Gym­na­si­ums Agrar­wirt­schaft der BBS am Muse­ums­dorf an. Am Insti­tut für Che­mie der Uni­ver­si­tät Olden­burg bestimm­ten sie unter ande­rem mit­hil­fe eines Pho­to­me­ters sowie eines ionen­se­lek­ti­ven Sen­sors die Nitrat­ge­hal­te ver­schie­de­ner Gewäs­ser- und Bodenproben.

    Rund 40 Schü­le­rin­nen und Schü­ler hat­ten an zwei Ter­mi­nen in Beglei­tung von den betreu­en­den Lehr­kräf­ten Dr. Jean­net­te Bog­uhn und Robin Schnell Gele­gen­heit, die Che­mie von ihrer expe­ri­men­tel­len Sei­te ken­nen­zu­ler­nen. Im Mit­tel­punkt stan­den dabei che­misch-ana­ly­ti­sche Metho­den zur Bestim­mung und Redu­zie­rung von Nitrat und Ammo­ni­um in Was­ser, Boden und Lebens­mit­teln. Gegen­stand waren aber auch die Fol­gen einer erhöh­ten Nitrat­auf­nah­me für den Menschen.

    Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler brach­ten eige­ne Boden­pro­ben mit, die im Fach­pra­xis-Unter­richt schon inten­si­ver hin­sicht­lich ihrer phy­si­ka­li­schen Eigen­schaf­ten (Was­ser­durch­läs­sig­keit, Ver­dich­tung, Struk­tur) unter­sucht wor­den waren. Dabei zeig­ten sie sich beson­ders erstaunt dar­über, wie stark die Nitrat­ge­hal­te bei ver­schie­de­nen Böden vari­ie­ren kön­nen. Liegt der Grenz­wert für Trink­was­ser bei 50 mg/L, sind Gehal­te von 20 — 300 mg/L im Boden nichts Unge­wöhn­li­ches und sind auch nicht besorgniserregend.

    Den theo­re­ti­schen Hin­ter­grund des Stick­stoff­kreis­laufs in der Natur hat­ten die Schü­ler bereits im Unter­richt vor­be­rei­tet. Die Aus­wer­tung der Labor­ex­pe­ri­men­te und die Dis­kus­si­on der Schluss­fol­ge­run­gen erfolg­te als Nach­be­rei­tung eben­falls in der Schule.

    Dr. Jean­net­te Bog­uhn (BBS am Muse­ums­dorf) ord­net das Pro­jekt in die aktu­el­le Dis­kus­si­on der Nitrat­be­las­tung von Gewäs­sern so ein: „Die Ursa­chen erhöh­ter Nitrat­kon­zen­tra­tio­nen im Boden und im Grund­was­ser wer­den häu­fig aus­schließ­lich in der Dün­ge­pra­xis der Land­wir­te gesucht. Die aktu­el­le Situa­ti­on, Lang­zeit­wir­kun­gen und Reduk­ti­ons­mög­lich­kei­ten hin­ge­gen wer­den kaum beach­tet und sind häu­fig unbekannt.“

    Ange­bo­ten und durch­ge­führt wur­de der Labor­aus­flug vom Insti­tut für Che­mie der Uni­ver­si­tät Olden­burg. M.Ed. Mient­je Lüs­se (Didak­tik der Che­mie) arbei­tet dort in einem gemein­sa­men Citi­zen-Sci­ence-Pro­jekt mit der Uni­ver­si­tät Osna­brück zum The­ma „Schü­ler und Bür­ger for­schen zusam­men mit Wis­sen­schaft­lern zum The­ma Stick­stoff­be­las­tung von Gewäs­sern“, das von der Deut­schen Bun­des­stif­tung Umwelt finan­ziert wird. Das Gemein­schafts­pro­jekt läuft noch bis Ende Janu­ar 2021.