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Kei­ne Kur­zen für die Kurzen

    15.12.2022 — Ange­hen­de Ein­zel­han­dels­kauf­leu­te und Ver­käu­fer/-innen nah­men am Pro­jekt „Kei­ne Kur­zen für die Kur­zen“ teil. Dabei the­ma­ti­sier­ten sie den Alko­hol­kon­sum Min­der­jäh­ri­ger und die Umset­zung des Jugend­schutz­ge­set­zes im Einzelhandel.

    Drei Expert(inn)en führ­ten den sechs­stün­di­gen Work­shop in den drei Unter­stu­fen der Ein­zel­han­dels­klas­sen durch: Kri­mi­nal­haupt­kom­mis­sar Harald Nien­aber von der Poli­zei­in­spek­ti­on Clop­pen­burg / Vech­ta, Kreis­ju­gend­pfle­ge­rin Alex­an­dra Pil­le vom Land­kreis Clop­pen­burg und Katha­ri­na Dee­ken von der Fach­stel­le für Sucht und Sucht­prä­ven­ti­on der Stif­tung Edith Stein lei­te­ten die Aus­zu­bil­den­den aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven durch die Thematik.

    Ziel der Schu­lung war die Sen­si­bi­li­sie­rung der Aus­zu­bil­den­den – nicht nur im Hin­blick auf den Alko­hol­kon­sum, son­dern auch zum Ver­hal­ten in ihrem Beruf. Im Lau­fe ihrer Aus­bil­dung wer­den alle Aus­zu­bil­den­den an der Kas­se ein­ge­setzt. Dabei ist es für sie nicht nur wich­tig, die Alters­gren­zen zur Her­aus­ga­be von Alko­hol zu ken­nen, son­dern auch zu wis­sen, wel­che Hand­lungs­mög­lich­kei­ten sie im Umgang mit den Kund(inn)en haben.

    Die Schu­lung besteht aus meh­re­ren Bestand­tei­len. Für einen ers­ten „Aha“-Moment sorgt meist eine Zuord­nungs­auf­ga­be ver­schie­de­ner Lebens­mit­tel und Geträn­ke. Dabei wird deut­lich, dass eini­ge Lebens­mit­tel (z. B. Joghurt) über­ra­schen­der­wei­se Alko­hol ent­hal­ten und daher nicht an Erwach­se­ne unter 18 Jah­ren abge­ge­ben wer­den dür­fen. Aber auch die Zuord­nung, wel­che Geträn­ke ab 16 oder ab 18 Jah­ren kon­su­miert wer­den dür­fen, gestal­tet sich nicht so ein­fach, wie eini­ge Schü­ler/-innen vor der Schu­lung glaub­ten. The­ma­ti­siert wer­den folg­lich die gesetz­li­chen Grund­la­gen und Alters­gren­zen für unter­schied­li­che alko­ho­li­sche Geträn­ke. Die Jugend­li­chen reflek­tie­ren zudem die nega­ti­ven Effek­te des Alko­hol­kon­sums und erstel­len eine „Gebrauchs­an­wei­sung für Jugend­li­che“ für einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit Alko­hol. Die Aus­zu­bil­den­den üben zudem Gesprächs­stra­te­gien für Kun­den, die sich nicht an die Regeln hal­ten wol­len. Letzt­lich wird ihnen auch deut­lich gemacht, mit wel­chen Kon­se­quen­zen die Kas­sen­kraft bei Fehl­ver­hal­ten rech­nen kann (Abmah­nung, Nach­schu­lung, Geldstrafe).

    Nico­le Lüb­be­hu­sen, Team­lei­tung Ein­zel­han­del, an der BBS zeig­te sich auch mit der dies­jäh­ri­gen Schu­lung sehr zufrie­den. „Work­shops wie die­se ergän­zen die schu­li­sche Aus­bil­dung und sen­si­bi­li­sie­ren die Aus­zu­bil­den­den auf eine ganz ande­re Art und Wei­se.“ Eine jähr­li­che Teil­nah­me am Prä­ven­ti­ons­pro­jekt „Kei­ne Kur­zen für die Kur­zen“ ist des­halb auch wei­ter­hin sicher!