09.06.2023 – Hauptmann Meike Bauersfeld besuchte als Jugendoffizierin der Bundeswehr Oldenburg erneut die BBS am Museumsdorf Cloppenburg, um über den Krieg in der Ukraine zu referieren.

Neue Fragestellungen zum anhaltenden russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bewogen das Politik-Team um Nicole Bruns, die Jugendoffizierin Bauersfeld erneut an die BBS am Museumsdorf einzuladen. Die Referentin für Sicherheitspolitik hielt ihre Vorträge vor einem breit gestreuten Publikum aller Schulformen. Dabei verstand es die Jugendoffizierin, die Schüler*innen aus insgesamt 16 Klassen nicht nur zu informieren, sondern aktiv in die Diskussionen einzubeziehen.

Bereits im März 2022 berichtete Hauptmann Bauersfeld über das bis dahin undenkbare Ereignis, den russischen Angriffskrieg. Nun, nach über einem Jahr Kriegsgeschehen, ist das Interesse der Schüler*innen an dem Thema ungebrochen. Allerdings hat sich der Schwerpunkt ihrer Fragen verlagert. Zu Kriegsbeginn ging es darum, Ursachen und Motive für den schockierenden Angriffskrieg aufzuzeigen. Außerdem erkannten die Jugendlichen, dass Demokratie und Frieden nicht selbstverständlich sind. Ein Jahr später lag der Fokus der Vorträge nun auf Beendigungsmöglichkeiten des Krieges, auf der Rolle der Medien und auf der Frage nach Waffenlieferungen in die Ukraine.

Im Dialog mit dem Publikum arbeitete die Sicherheitsreferentin zunächst heraus, dass ein vernetztes Handeln von verschiedenen Akteuren immer unverzichtbar sei, um effektiv und nachhaltig Frieden zu schaffen. Akteure, wie die Polizei, humanitäre Hilfen, Bundeswehr und die Presse, sowie Bündnisse, wie die UN oder die EU, welche kollektive Sicherheit schaffen, wurden hierbei genannt.

Hauptmann Bauersfeld lenkte den Blick anschließend auf die Rolle der Medien. Ihnen wird in Kriegen eine besondere, ggf. auch manipulierende, Wirkung zugeschrieben. An dieser Stelle rief Frau Bauersfeld die Jugendlichen dazu auf, Informationen immer kritisch und reflektiert zu überprüfen. Die Schüler*innen sollten klären, von wem eine Aussage stammt, ob es ein Impressum gibt und was andere Medien zum Thema sagen. Sie dürften sich nicht von emotionalen Bildern und Videos verführen lassen. Als hohes Gut unserer Demokratie hob die Jugendoffizierin die Pressefreiheit, im Grundgesetz verankert, hervor. Deutschland befindet sich im internationalen Ranking auf Platz 21 von insgesamt 180 Plätzen. In autoritären Systemen hingegen ist die Meinungs- und Pressefreiheit nicht sonderlich hoch eingestuft.

Zum Ende des Vortrages artikulierten die Jugendlichen Gründe für und gegen die Lieferung von Waffen an die Ukraine und hinterfragten diese kritisch. Dieser Punkt war für die Schüler*innen besonders spannend, da sich keiner dieser Frage entziehen konnte. Als Bewohner*in eines Landes, das selbst oder durch Verbündete Waffen liefert, sind alle direkt davon betroffen. Auch an dieser Stelle verwies Bauersfeld auf die Meinungsfreiheit als demokratisches Prinzip.

Die Schüler*innen zeigten rückblickend, dass diese Diskussion sehr bereichernd war. Manche der Themen wurden vorher nie so vielseitig betrachtet und überdacht. Zudem zeigte die Tatsache, dass die Informationen von einer Expertin kamen, den Stellenwert der Thematik auf und regte zum weiteren kritischen Umgang an. Auch Nicole Bruns, Organisatorin der Veranstaltung und Politik-Teamleiterin, zog ein positives Fazit: „Nicht nur der Ukraine-Krieg wurde noch mal von verschiedenen Seiten beleuchtet und diskutiert, sondern auch wichtige Elemente einer Demokratie. Das Publikum, bestehend aus Berufsschüler*innen, Gymnasiast*innen, Berufsfachschüler*innen und Fachoberschüler*innen, konnte erkennen, wie wichtig unsere demokratischen Werte sind.“