01.04.2023 – In der Zeit vor Ostern erstellten die Berufseinstiegsklassen der BBS am Museumsdorf Bastelsets für die St. Vincenz Kindertagesstätte. Nicht nur praktisches Handeln, sondern auch das Erleben des Inklusionsgedankens innerhalb der eigenen Klassengemeinschaft standen im Vordergrund.

45 Schüler*innen nahmen in der Zeit vor Ostern an einem Projekt teil, durch welches das Thema Inklusion in den Schulalltag integriert wurde. Die erste und zweite Klasse der Berufseinstiegsklasse Gesundheit und Soziales (BEGS) erstellte dafür Bastelsets für die St. Vincenz Kindertagesstätte in Cloppenburg. Dabei lernten die Jugendlichen ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen und wie sie gegenseitig als „Inklusionshelfer*innen“ agieren können.

Die Kernidee erklären die beiden Projektleiterinnen Julia Kemper und Margret Südkamp folgendermaßen: „Wir allen kennen Situationen aus dem Alltag, bei denen man sich auf einmal denkt – ‚Das kann ich nicht!‘ oder ‚Ich traue mich nicht!‘ oder ‚Eigentlich bräuchte ich dafür Unterstützung!‘. Und auf der anderen Seite denken wir uns auch manchmal: ‚Das kann ich richtig gut!‘  oder ‚Vielleicht braucht jemand meine Unterstützung!‘.“ Genau hier setzte das achtwöchige Projekt an. Die Klassen produzierten u.a. Fadenbilder, versteckte Osterhasen im Tontopf und Gipsschalen. Diese Produkte werden als Bastelset vorbereitet und können in der Kindertagesstätte von den Kindern und Erzieher*innen fertiggestellt werden. Während der Projektphase wurden sich die Lernenden bewusst, dass jeder Schüler und jede Schülerin unterschiedliche Stärken und Schwächen hat. Sie erlebten, dass manche Herausforderungen Schüler*innen aus ihren Komfortzonen holten. Andere Herausforderungen brachten körperlich beeinträchtigte Schüler*innen an ihre Grenzen. Die jungen Menschen unterstützten sich bei den verschiedenen Aufgaben gegenseitig und lernten dabei, dass sie als Team stärker sind.

„Letztlich stellte sich bei uns die Frage: Was bedeutet Inklusion und welche Rolle können unsere Schüler*innen in der Inklusion übernehmen?“, blickte Julia Kemper auf die Anfänge zurück. In diesem Projekt wurden die Schüler*innen für das Thema Inklusion sensibilisiert und entwickelten Akzeptanz und Empathie. Sie nahmen verschiedene Förderbedarfe wahr, u.a. Sprachförderung, motorische Förderung, aber auch soziale und emotionale Förderung. Gleichzeitig diente das Projekt dazu, die Jugendlichen auf das Berufsleben vorzubereiten. Schließlich konnte das Team nur funktionieren, wenn alle pünktlich am Arbeitsplatz sind und ihre Aufgaben zuverlässig sowie innerhalb vorgegebener Zeitfenster erfüllen. „Darüber hinaus“, ergänzt Margret Südkamp, „hat es den Schüler*innen wieder unglaublich viel Spaß gemacht. Sie waren vom Thema und ihrer Aufgabe als „Inklusionshelfer*innen“ begeistert. Und es ist natürlich toll, aus einfachen Materialien sinnvolle Bastelsets erstellen zu können, welche die Kitas in der Region in ihrer Arbeit unterstützen!“

Bild 1 [oben]: Die Schülerinnen und Schüler der BEGS 1-2, 2-1 und 2-2, ihre Lehrerinnen Julia Kemper, Ludmila Kaiser, Julia Vorwerk und Margret Südkamp sowie Abteilungsleiter Ludger Bockhorst und Schulleiter Günter Lübke.

Bild 2 [unten]: Projektübergabe mit einem Teil der BEGS-Klassen an die St. Vincenz Kindertagesstätte.