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Gene­ra­lis­ti­sche Pflegeausbildung

    Bild­un­ter­schrift: Kath­rin Hir­chert (Bun­des­amt für Fami­lie und zivil­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­ben), Maria Wit­te (Koor­di­na­to­rin BBS am Muse­ums­dorf), Annet­te Due (Nie­der­säch­si­sche Lan­des­schul­be­hör­de Braun­schweig), Gün­ter Lüb­ke (Schul­lei­ter BBS am Muse­ums­dorf) — Foto: Johan­nes Glup

    18.11.2019 — „Dem Pfle­ge­not­stand durch gemein­schaft­li­ches Han­deln begeg­nen“ — Das 2. Forum „Gene­ra­lis­ti­sche Pfle­ge­aus­bil­dung“ fand auf Ein­la­dung der Nie­der­säch­si­schen Lan­des­schul­be­hör­de an der BBS am Muse­ums­dorf statt. Ins­ge­samt 14 Berufs­bil­den­de Schu­len im Bereich der Alten­pfle­ge, Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge sowie der Gesund­heits- und Kin­der­kran­ken­pfle­ge waren der Ein­la­dung nach Clop­pen­burg gefolgt. 

    Den Hin­ter­grund des Forums „Gene­ra­lis­ti­sche Pfle­ge­aus­bil­dung“ bil­det die Neu­re­ge­lung der Pfle­ge­aus­bil­dung ab dem Jahr 2020. Die­se Neu­re­ge­lung betrifft sowohl die Pfle­ge­schu­len als auch die Aus­bil­dungs­ein­rich­tun­gen, in denen der berufs­prak­ti­sche Teil Aus­bil­dung stattfindet. 

    Über einen dro­hen­den Pfle­ge­not­stand infol­ge die­ser Umstel­lung der Aus­bil­dung hat­ten die Medi­en in den ver­gan­ge­nen Wochen aus­führ­lich berich­tet. Die­ser gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­rung, so Schul­lei­ter Gün­ter Lüb­ke, kön­nen sich pri­va­te wie öffent­li­che Pfle­ge­schu­len nur gemein­schaft­lich und in Zusam­men­ar­beit mit den Ein­rich­tun­gen der berufs­prak­ti­schen Aus­bil­dung stel­len. Die Pfle­ge­schu­len stün­den den Ein­rich­tun­gen dabei als kom­pe­ten­ter Ansprech­part­ner zur Seite. 

    Als Refe­ren­tin­nen infor­mier­ten Annet­te Due von der Nie­der­säch­si­schen Lan­des­schul­be­hör­de Braun­schweig und Kath­rin Hir­chert vom Bun­des­amt für Fami­lie und zivil­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­ben die Teil­neh­mer über die Her­aus­for­de­run­gen der Neu­re­ge­lung für Berufs­bil­den­de Schulen. 

    Grund­la­ge für die Neu­re­ge­lung der Aus­bil­dung ist das neue Pfle­ge­be­ru­fe­re­form­ge­setz. Die­ses führt die bis­her getrennt gere­gel­ten Pfle­ge­aus­bil­dun­gen zusam­men. Alle Aus­zu­bil­den­den erhal­ten nun inner­halb von zwei Jah­ren eine gemein­sa­me, gene­ra­lis­tisch aus­ge­rich­te­te Aus­bil­dung. Einen Ver­tie­fungs­be­reich wäh­len sie dann in der prak­ti­schen Aus­bil­dung. Set­zen die Aus­zu­bil­den­den im drit­ten Aus­bil­dungs­jahr die ger­ne­ra­lis­ti­sche Aus­bil­dung fort, erwer­ben sie den Berufs­ab­schluss „Pfle­ge­fach­frau“ bzw. „Pfle­ge­fach­mann“.

    Kath­rin Hir­chert (Bun­des­amt für Fami­lie und zivil­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­ben), Maria Wit­te (Koor­di­na­to­rin BBS am Muse­ums­dorf), Annet­te Due (Nie­der­säch­si­sche Lan­des­schul­be­hör­de Braun­schweig), Gün­ter Lüb­ke (Schul­lei­ter BBS am Museumsdorf) 


    Start der gene­ra­lis­ti­schen Aus­bil­dung in der Pflege: 
    Zum neu­en Schul­jahr 2020 bie­tet die BBS am Muse­ums­dorf erst­ma­lig eine drei­jäh­ri­ge, gene­ra­lis­ti­sche Pfle­ge­aus­bil­dung an. Im Ver­gleich zu den klas­si­schen Aus­bil­dungs­gän­gen der Alten­pfle­ge, Kran­ken­pfle­ge oder Kin­der­kran­ken­pfle­ge erhal­ten Inter­es­sen­ten künf­tig die Mög­lich­keit, Fach­kennt­nis­se aus den ver­schie­de­nen Pfle­ge­be­rei­chen im Rah­men einer gemein­sa­men, gene­ra­lis­tisch aus­ge­rich­te­ten Aus­bil­dung zu erler­nen und sich dadurch für per­spek­tiv­rei­che Beru­fe zu qualifizieren. 

    Aus­bil­dungs­struk­tur:
    Der neue Aus­bil­dungs­gang glie­dert sich in einen theo­re­ti­schen — und einen prak­ti­schen Teil. Die theo­re­ti­sche Aus­bil­dung umfasst einen Gesamt­um­fang von 2100 Stun­den und erfolgt an zwei bzw. drei Schul­ta­gen pro Woche in den Räum­lich­kei­ten der BBS. Im Rah­men der prak­ti­schen Aus­bil­dung, die einen Gesamt­um­fang von 2500 Stun­den umfasst, wer­den die Aus­zu­bil­den­den ver­schie­de­ne Pfle­ge­ein­rich­tun­gen durch­lau­fen, in denen Men­schen aller Alters­stu­fen in sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Pfle­ge­ein­rich­tun­gen ver­sorgt wer­den. Durch die Wahl eines Ver­tie­fungs­be­rei­ches besteht dar­über hin­aus die Mög­lich­keit, einen Groß­teil der prak­ti­schen Aus­bil­dung in spe­zi­el­len Berei­chen der Alten‑, Kran­ken- oder Kin­der­kran­ken­pfle­ge zu absol­vie­ren. Das inzwi­schen breit auf­ge­stell­te Team aus Gesund­heits- und Pfle­ge­wis­sen­schaft­lern der BBS erstellt der­zeit in Zusam­men­ar­beit mit wei­te­ren Berufs­bil­den­den Schu­len in Nie­der­sach­sen einen Aus­bil­dungs- und Rah­men­lehr­plan, durch den eine opti­ma­le Koor­di­na­ti­on des Aus­bil­dungs­gangs sowie eine größt­mög­li­che Über­sicht sicher­ge­stellt wer­den soll. Auf­grund der über­aus kom­ple­xen und viel­fäl­ti­gen Lern­in­hal­te muss sämt­li­chen an der Aus­bil­dung betei­lig­ten Per­so­nen trans­pa­rent sein, “Wer, Was, Wann und Wo” lernt, erklärt die ver­ant­wort­li­che Koor­di­na­to­rin, Maria Witte. 

    Auf­nah­me­vor­aus­set­zun­gen:
    Als Auf­nah­me­vor­aus­set­zun­gen gel­ten ein Real­schul­ab­schluss oder ein Haupt­schul­ab­schluss in Ver­bin­dung mit einer abge­schlos­se­nen Berufs­aus­bil­dung von min­des­tens zwei­jäh­ri­ger Dau­er oder in Ver­bin­dung mit einer erfolg­reich abge­schlos­se­nen lan­des­recht­lich gere­gel­ten Assis­tenz- oder Hel­fer­aus­bil­dung. Sofern die­se Vor­aus­set­zun­gen nicht vor­lie­gen, haben Inter­es­sen­ten die Mög­lich­keit, an der BBS am Muse­ums­dorf zunächst die zwei­jäh­ri­ge Aus­bil­dung zur Pfle­ge­as­sis­ten­tin / zum Pfle­ge­as­sis­ten­ten zu absol­vie­ren, wodurch sie opti­mal auf eine spä­te­re Fach­aus­bil­dung vor­be­rei­tet werden. 

    Auch Inter­es­sen­ten, die den Wunsch nach einer beruf­li­chen Ver­än­de­rung ver­spü­ren, bie­tet die BBS am Muse­ums­dorf Mög­lich­keit zu einer drei­jäh­ri­gen Umschu­lungs­för­de­rung. Der mit der erfolg­rei­chen Aus­bil­dung ein­her­ge­hen­de Berufs­ab­schluss „ Pfle­ge­fach­frau/-mann“ stellt künf­tig die Wei­chen für viel­fäl­ti­ge und aus­sichts­rei­che Berufs­mög­lich­kei­ten in Deutsch­land und der EU. Wer eine Aus­bil­dung plant, soll­te sich bis Ende Febru­ar bewer­ben. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Anmel­dung unter www.bbsam.de oder über die zustän­di­ge Koor­di­na­to­rin Maria Witte.