Zum Inhalt springen

Ange­hen­de Betriebs­wir­te für Agrar­wirt­schaft erkun­den Bullenmastbetrieb

    02.06.2019 — Schü­ler der Zwei­jäh­ri­gen Fach­schu­le Agrar­wirt­schaft der BBS am Muse­ums­dorf besich­tig­ten den land­wirt­schaft­li­chen Betrieb der Fami­lie Göken in Bösel. Der Juni­or­chef des Unter­neh­mens, Chris­ti­an Göken, führ­te die Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch den Betrieb und erläu­ter­te die Pro­duk­ti­ons­tech­nik der 2016 neu ein­ge­rich­te­ten Bullenställe.

    Das Beson­de­re die­ser Stäl­le ist die Hal­tung der Bul­len auf Stroh, soge­nann­te Tret­mist­stäl­le. Dies erfor­dert im Ver­gleich zu her­kömm­li­chen Hal­tungs­for­men ohne Stroh als Ein­streu ein gut durch­dach­tes Manage­ment. So muss aus­rei­chend Stroh ein­ge­la­gert (ca. 4000 gro­ße Bal­len pro Jahr), 3mal wöchent­lich aus­ge­mis­tet und der Mist zu 3 ver­trag­li­che gebun­de­ne Bio­gas­an­la­ge trans­por­tiert wer­den. Die­se Mehr­ar­beit wird lei­der nicht beim Ver­kauf der Bul­len ver­gü­tet. Dem Betriebs­lei­ter ist es aber wich­tig, dass sei­ne Tie­re gesund sind und hohe Leis­tun­gen erbrin­gen. So betra­gen die durch­schnitt­li­chen Lebend­mas­se­zu­nah­men der Bul­len ver­schie­de­ner Ras­sen mehr als 1300 Gramm pro Tag.

    Die tier­ge­rech­te Hal­tung auf Stroh erfor­dert viel Zeit zur Bewirt­schaf­tung, die trotz eines ange­stell­ten Mit­ar­bei­ters in der Fami­lie Göken knapp ist. Neben der Bul­len­mast wer­den auch Käl­ber auf­ge­zo­gen, Schwei­ne gemäs­tet und der­zeit 300 Hekt­ar Acker bewirt­schaf­tet. Und der Betrieb soll noch erwei­tert wer­den. In der Dis­kus­si­on mit den Fach­schü­lern wur­de klar, dass zukünf­tig ver­mut­lich eini­ge Betrie­be in der Regi­on die land­wirt­schaft­li­che Bewirt­schaf­tung auf­ge­ben, sodass die Chan­cen für ver­grö­ße­rungs­wil­li­ge Betriebs­lei­ter stei­gen, Stall­an­la­gen und Acker­flä­chen zu kau­fen. Als größ­tes Pro­blem wur­de aber die Fin­dung qua­li­fi­zier­ter Mit­ar­bei­ter herausgearbeitet.

    Die Schü­ler ste­hen als ange­hen­de Betriebs­lei­ter vor den glei­chen Pro­ble­men und Her­aus­for­de­run­gen wie Fami­lie Göken. Auch sie müs­sen sich ent­schei­den, wie sie ihre Betrie­be wei­ter­ent­wi­ckeln und den Ver­brau­cher­wün­schen nach tier­ge­rech­ter Hal­tung nachgehen.

    Beglei­tet wur­den Schü­le­rin­nen und Schü­ler von Dr. Jean­net­te Bog­uhn, Fach­leh­re­rin u.a. im Bereich „Pro­duk­ti­ons- und Ver­fah­rens­tech­nik Tier“. Orga­ni­siert hat­te die Betriebs­er­kun­dung Eric Lüken-Feld­mann, ein Schü­ler der Zwei­jäh­ri­gen Fach­schu­le Agrar­wirt­schaft der BBS am Museumsdorf.