24.10.2025 – Im Rahmen des Projekts TiPP (Transparency in Pig Production) erhielten unsere Schüler*innen der Fachschule Agrarwirtschaft gemeinsam mit ihrer betreuenden Lehrkraft Ann-Kathrin Kröger spannende Einblicke in die Digitalisierung der Schweinehaltung. TiPP ist ein Forschungsvorhaben, welches die digitale Rückverfolgbarkeit und Transparenz entlang der Wertschöpfungskette Schwein in der Region Oldenburger Münsterland untersucht und optimiert. Beteiligt sind mehrere Universitäten und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. (Weitere Informationen: https://projekt-tipp.de/)
In einer Kooperation mit den BBS am Museumsdorf wurden nun vier Veranstaltungen mit rund 30 Schüler*innen der ein- und zweijährigen Fachschule Agrarwirtschaft (FSA 1-1 und FSA 2-1) durchgeführt.
In der Auftaktveranstaltung in den BBS wurden die aktuellen Forschungsarbeiten zur Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette vorgestellt. Zudem ging es um virtuelle Stallrundgänge und den Einsatz von Sensorik, die z. B. Tierverhalten, Wasser- und Futterverbrauch sowie das Stallklima erfasst.
Bei einem Besuch der Versuchsstation Wehnen konnten die Schüler*innen beim zweiten Termin dieses Projekts diese Technologien direkt erleben – von Klimasteuerung und Emissionsmessung bis hin zu einem Augmented-Reality-Training am Schweinekopfmodell. Führungen durch den Mast- und Außenklimastall der Versuchsstation und kurze Inputs zu aktuellen Herausforderungen in der Schweinmast prägten die Veranstaltung.
Organisiert von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stand danach ein Besuch im Schlachthof der Goldschmaus-Gruppe in Garrel auf dem Programm. Dort erhielten die Schüler*innen einen direkten Einblick in die Abläufe der Schweineschlachtung und Zerteilung. Dr. Gerald Otto (zuständig für Tierwohl, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit) erklärte, wie Tierwohl, Regionalität und Digitalisierung bei der Goldschmaus-Gruppe verknüpft wird. Er präsentierte u.a. welche umfangreichen Datengrundlagen im Schlachthof zugrunde gelegt werden, wie ein modernes Ultraschallgerät wichtige Daten in der Produktion liefert, und wie die Befunddaten zur Tiergesundheit berücksichtigt werden. Bei der Besichtigung des Schlachthofs wurde zudem deutlich, dass die Digitalisierung auf verschiedenen Ebenen der Produktion eingesetzt wird und KI bereits wichtige Prozesse überwacht. „Die Digitalisierung ist aus dem Produktionsprozess nicht mehr wegzudenken,“ so Dr. Otto.
In der Kochschule von N & M Genussquartier in Essen (Oldenburg) folgte anschließend die Verwertung und Wurstherstellung. Die Fachschüler*innen erfuhren in einem Vortrag Wissenswertes über den Einsatz von Blockchain und selbstbestimmten Identitäten in der Datenkette. Danach nahmen sie an einem Kurs zur Zerlegung und Verarbeitung von Schweinefleisch teil. Gemeinsam wurde gezeigt, wie eine Schweinehälfte vorbereitet, verarbeitet und zubereitet wird – ein spannender und lehrreicher Abschluss dieser Praxiserfahrung.








